Deutsche Bank

Klarheit schaffen im Integrationsprozess Postbank/Deutsche Bank

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Klarheit schaffen im Integrationsprozess Postbank/Deutsche Bank

ver.di kritisiert Vorgehensweise beim geplanten Stellenbabbau.
Verhandlung Gespräch runder Tisch Diskussion Abstimmung Jirapong, #182152406, Fotolia.com ver.di fordert Gespräche mit Betriebsräten zu den Planungen der Bank.

In der letzten Woche sickerte kurz vor der Hauptversammlung über die Presse durch, dass die Deutsche Bank in den kommenden Monaten 10.000 Arbeitsplätze abbauen will. Nachdem diese Zahlen zuerst von der Bank nicht kommentiert wurden, erfolgte rund um die Hauptversammlung eine Bestätigung der Bank.

In einer Medienmitteilung teilte diese mit: „Die Umsetzung dieser Pläne wird nach Erwartung der Bank dazu führen, dass sich die Zahl der Vollzeitstellen von derzeit etwas mehr als 97.000 auf deutlich unter 90.000 verringert. Der Stellenabbau ist bereits im Gange.“

Unklar bleibt, wer genau von diesem Stellenabbau betroffen sein wird. Klar ist nur, dass das die Sparte des Investmentbankings in und außerhalb Deutschlands, besonders betroffen sein wird.

Darüber hinaus sind bereits geplante Maßnahmen, z. B. auch der Verkauf von Geschäftsteilen im Ausland wie Polen oder Portugal, in diesen Zahlen enthalten. Es lässt sich nicht klar ableiten, wer und wo darüber hinaus in Deutschland in diese Überlegungen einbezogen ist. Und genau das sehen wir kritisch. Außerdem wollen wir solche Zahlen nicht über die Presse erfahren.

Wieder einmal mussten wir solche Zahlen aus der Zeitung erfahren. Wenn es konkrete Überlegungen der Bank gibt, sollte das mit den Beschäftigten und Betriebsräten besprochen werden. Und zwar vor einer Veröffentlichung in der Presse.

Detlef Polaschek, BR-Vorsitzender Deutsche Bank Niederrhein und Ruhrgebiet Mitte/Ost, Mitglied Gesamt-BR

Egal an welcher Stelle wir im Konzern tätig sind: Wir arbeiten seit Jahren mit hohem Engagement in einem extrem schwierigen Umfeld und erwarten vom Management, dass es mit solchen Überlegungen zum Stellenabbau und -umbau anders umgeht.

Wir warnen davor, Probleme beim Umbau der Bank vermeintlich damit lösen zu wollen, dass Entschlossenheit demonstriert wird, indem von Seiten der Konzernführung Zahlen zum Beschäftigungsabbau veröffentlicht werden, die weder plausibilisiert werden, noch die dazugehörigen Maßnahmen mit den Betriebsräten abgestimmt sind.

So setzt man Vertrauen aufs Spiel. Vertrauen von Anlegern und Beschäftigten.

Wir erwarten, dass das Management jetzt auf die Betriebsräte zukommt, um Klarheit zu schaffen und die Überlegungen zu konkretisieren.

Tariflicher Kündigungsschutz bis Mitte 2021

Die jetzige Diskussion zeigt, wie wichtig der tarifliche Kündigungsschutz für die Beschäftigten der Postbank und Deutschen Bank ist. Er schützt alle von der Integration betroffenen Beschäftigten bis zum 30.06.2021 vor betriebsbedingten Kündigungen.

Jetzt zeigt sich, wie wichtig der von uns durchgesetzte tarifliche Kündigungsschutz für die Beschäftigten von Postbank und Deutsche Bank ist.

Timo Heider, GBR-Vorsitzender BHW Bausparkasse AG und Postbank Finanzberatung AG

Als ver.di- Mitglied können Sie sich den Tarifvertrag Beschäftigungssicherung jederzeit unkompliziert per E-Mail an banken@verdi.de bestellen.

Darüber hinaus haben wir in den letzten Wochen einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung abgeschlossen. Dieser schützt Sie unter anderem davor, dass Sie der Arbeitgeber im Rahmen von Umstrukturierungen willkürlich auf eine andere Stelle versetzt.

Des Weiteren haben wir vereinbart, dass Sie bei Annahme eines vom Arbeitgeber angebotenen neuen Arbeitsplatzes finanziell nicht schlechter gestellt werden dürfen als jetzt. Wir als Gewerkschaft ver.di und Betriebsräte werden uns auch in Zukunft konstruktiv aber entschlossen, im Sinne der Beschäftigten, in den Umbau des Konzerns einbringen.

Wichtig: Im Streitfall können Sie nur als ver.di-Mitglied einen Rechtsanspruch auf die Schutzregelungen des Tarifvertrages geltend machen!

ver.di-Mitglied können Sie natürlich auch online werden:

Nach der erfolgten Verschmelzung der Postbank auf die Deutsche Bank erwarten wir nun zügige Gespräche zu den weiteren konkreten Umbauplänen. Dabei werden wir uns auch weiterhin für die Interessen aller Beschäftigten aller Bankbereiche einsetzen.

Wir sind überzeugt davon: Eine erfolgreiche Integration der Postbank und eine erfolgreiche Neuausrichtung des Konzerns geht nur mit Ihnen: Den Beschäftigten von Deutsche Bank und Postbank.

Diese Infos gibt es auch nochmal hier als PDF: