Deutsche Bank

BCB: Verlagerung des Auslands- und SEPA-Zahlungsverkehrs

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BCB: Verlagerung des Auslands- und SEPA-Zahlungsverkehrs

Für den langfristigen Erhalt von sicheren und guten Arbeitsplätzen bei der BCB der Deutschen Bank AG
Streikende auf einer Demonstration, dazu eine Sprechblase mit dem Text "gute Leute, gute Arbeit, gutes Geld" ver.di Gute Leute, gutes Geld!

Die Deutsche Bank hat vor, den Auslands- und den SEPA-Zahlungsverkehr aus der BCB in die Corporate Bank der Deutschen Bank zu verlagern.

Was ist über die Pläne der Deutschen Bank bekannt? 

Betroffen sind 240 Vollzeitstellen. In diesem Zusammenhang schreibt der Bereich Corporate Bank der Deutschen Bank aktuell 20 Vollzeitstellen am Standort Frankfurt und 60 Vollzeitstellen am Standort München aus. Über den Verbleib der restlichen 160 Vollzeitstellen schweigt die Bank. Es ist aber davon auszugehen, dass nur eine Verlagerung ins Ausland in Frage kommt. Anders würden sich kaum wirtschaftliche Vorteile für diese Umstrukturierung ergeben.

Welche Auswirkungen hat die Verlagerung auf uns bei der BCB?

Im Rahmen der Integration der Postbank in die Deutsche Bank wurde vereinbart, dass – wenn sich Beschäftigte auf Stellen z. B. in der Corporate Bank bewerben – einen Arbeitsvertrag erhalten, der die bisherigen tariflichen Arbeitsbedingungen aus den Tarifverträgen der BCB oder des privaten Bankgewerbes zugrunde legt. Ausschlaggebend ist hierbei der bisherige Tarifvertrag, dieser muss auch weiterhin Anwendung finden.

Bei einer Informationsveranstaltung für die betroffenen Beschäftigten in Frankfurt am 13. Februar 2023 wurde dieses Verschlechterungsverbot aber strittig gestellt und am Beispiel der Corporate Bank deutlich gemacht, dass hier alle Beschäftigten in den Flächentarifvertrag wechseln sollen. Dies widerspricht aber geltenden tarifvertraglichen Schutzregelungen. Die Beschäftigten sollen nach Auffassung der Bank dann den Betrieben der Deutschen Bank in Frankfurt und München zugeordnet werden.

Den Beschäftigten, die in der BCB verbleiben, deren Tätigkeiten aber verlagert wurden, sollen Ersatztätigkeiten erhalten. Welche Aufgaben das konkret sein sollen, hat die Bank bisher nicht erklärt. Auch wurden bisher keine ausreichenden Sicherheiten zum langfristigen Erhalt der Stellen gegeben. Beschäftigte sind aber durch den tarifvertraglichen Kündigungsschutz und die Rahmenregelungen zum Rationalisierungsschutz abgesichert, das heißt, sie können natürlich nicht einfach gekündigt werden.

Bei der Verlagerung von Tätigkeiten ins Ausland in einem Umfang von bis zu 160 Vollzeitstellen gehen wir derzeit davon aus, dass diese nach Indien ausgelagert werden, da die Corporate Bank schon heute Teile des Zahlungsverkehrs dort abwickelt.

Folgende Kritikpunkte und Gefahren sehen wir hier:

  1. Wertvolle Arbeitsplätze mit Tarifbindung gehen in Deutschland verloren und werden durch Dumping-Arbeitsplätze ersetzt.

    2. Es ist nicht auszuschließen, dass die monatlichen Rentenüberweisungen ebenfalls in Indien abgewickelt werden sollen. Aufgrund einer Zunahme von geopolitischen Risiken befürchten wir, dass Zahlungen zukünftig nur noch unzuverlässig erfolgen könnten.

    3. Wir sehen erhebliche Reputationsrisiken für die Bank: Wir müssen im Moment davon ausgehen, dass etwaige Pläne weder mit den entsprechenden öffentlichen Zahlungsauftraggeber*innen noch mit Regulator*innen erörtert wurden.

Aufgrund der beschriebenen Kritikpunkte setzen wir uns dafür ein, den Zahlungsverkehr als Ganzes in der BCB AG zu belassen. Aus unserer Sicht gibt es keine starken Argumente, diese Verlagerung in die Corporate Bank vorzunehmen. Insbesondere eine Verlagerung eines sensiblen Zahlungsverkehrs ins Ausland lehnen wir ab.

Bisher haben die Sozialpartner die Integration der Postbank in die Deutsche Bank gemeinsam gestaltet. Diesen Anspruch haben wir auch weiterhin! Deswegen fordern wir die Deutsche Bank auf, mit uns zeitnah in Gespräche einzutreten.

Für den Fall, dass sich die Verantwortlichen in Gesprächen nicht von einer Abkehr überzeugen lassen, müssen die Arbeitsplätze langfristig gesichert werden: mit gleichwertigen Arbeitsbedingungen und vollem Kündigungsschutz in der Corporate Bank und entsprechenden Garantien für die bestehenden Arbeitsplätze in der BCB.

Was könnt ihr tun?

Im Moment ist es das Wichtigste, einen kühlen Kopf zu bewahren und keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. Nutzt die Kompetenz eures Betriebsrats und lasst euch persönlich beraten!

Auch bei dieser Maßnahme der Bank heißt es: Zusammenstehen! Gemeinsam können wir mehr erreichen. Das bedeutet: Macht mit bei Aktionen und stärkt uns, indem ihr ver.di-Mitglied werdet, falls ihr es noch nicht seid!


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