Das ist unzumutbar
Die Deutsche Bank plant den Postbank Standort in Hannover aufzugeben und die Arbeitsplätze zu verlagern.Am letzten Mittwoch wurden die Beschäftigten der Postbank in Hannover über die „weitere strategische Ausrichtung“ des Standorts informiert.
Kurz nach der Verlängerung des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung ist das eine Frechheit. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Betriebsrat akzeptieren diesen Schritt nicht, riefen am Donnerstag zu einer ersten Protestaktion auf: „Hameln – nein, danke!“ stand auf den Plakaten, die Beschäftigte in die Höhe hielten.
„Anstatt nach dem Verkauf des Gebäudes an der Goseriede nach einem alternativen Standort in Hannover zu suchen, sollen die Beschäftigten zukünftig in Hameln arbeiten. Die Arbeitgeber scheinen sich keine Gedanken darüber zu machen, was das für die Beschäftigten bedeutet“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Christian Thies.
Dieser Plan ist verantwortungslos und unsozial. Für den Großteil der Beschäftigten würde der Arbeitsplatz in Hameln einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand bedeuten. Tägliche Fahrzeiten von zweieinhalb Stunden und mehr können den Beschäftigten nicht zugemutet werden.
Hier in Hannover arbeiten keine Investmentbanker die für ein hohes sechsstelliges Gehalt gerne bereits sind einem Job hinterherzuziehen. Für die Beschäftigten hier bedeutet diese Entscheidung, dass die Zeit die sie künftig in der S-Bahn oder auf der Straße verbringen soll bei Ihren Familien oder zu Ihrer Erholung fehlen wird. Und das nur, wenn dieser erhebliche Zeitliche Mehraufwand überhaupt erbracht werden kann.
Dazu der Betriebsrat: „Die Verlagerung des Standortes Hannover nach Hameln ist ein Tiefschlag für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere für die vielen Teilzeitbeschäftigten im Kundenberatungscenter der Postbank Direkt GmbH. Die Ignoranz des Vorstandes, trotz der klar definierten Grenzen des gerade erst verlängerten, TV Beschäftigungssicherung, ist für uns unvorstellbar. Mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf, hat das nichts zu tun. Wir werden die kollektivrechtlichen Möglichkeiten des Betriebsrates, den Arbeitgeber juristisch zur Einhaltung des TV Beschäftigungssicherung zu zwingen, in jedem Fall voll ausschöpfen. Sofern erforderlich, setzen wir dabei auch auf die Mithilfe aller Beschäftigten des Standortes Hannover.“
„Wir erleben immer wieder, dass Arbeitsplätze aus Kostengründen verlagert werden. Die tägliche Pendelzeit von zwei oder drei Stunden fehlt bei Familie und Freizeit“, so der Gewerkschafter Thies. Für eine Mutter in Teilzeitbeschäftigung sei ein so langer Arbeitsweg oft überhaupt nicht darstellbar.
Bei den Beschäftigten der Postbank handele es sich mit großer Mehrheit um Call-Center Beschäftigte, die in Teilzeit arbeiten. Ein Arbeitsplatz in Hameln sei für viele Beschäftigte nicht zumutbar. Thies: „Die Beschäftigten sind sauer und frustriert über dieses Vorhaben der Bank.“
Ver.di fordert den Erhalt des Postbank Standorts in Hannover. Statt die Beschäftigten im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu schicken, muss nach einer Alternative in Hannover gesucht werden. Büroraum gibt es auch hier genug.
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