Private + öffentliche Banken

Zähes Ringen um Arbeitsplatzsicherung

MUFG Bank

Zähes Ringen um Arbeitsplatzsicherung

Zum aktuellen Stand der Auseinandersetzung mit der MUFG Bank Europe sowie der MUFG Europe Lease
MUFG Warnstreik 2021 Michael Englert / ver.di FB 01 So geht Gewerkschaft: Die MUFG-Beschäftigten in Düsseldorf kämpfen gemeinsam um ihre Arbeitsplätze!

Status Quo: Wie ver.di für die Sicherung der Düsseldorfer Arbeitsplätze bei der MUFG Bank kämpft.

Bereits vor Jahren war bekannt geworden, dass Japans größte Kommerzbank, Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), beabsichtigt zu schrumpfen. Konzernchef Hirano kündigte an, mit 9.500 Stellen rund ein Viertel der japanischen Belegschaft abbauen zu wollen. Kurz darauf beschleunigte die Bank ihr Sparprogramm noch. Mehr als 10.000 Stellen sollen in Japan bis 2023 wegfallen. Jede dritte der 515 Filialen soll geschlossen werden.

Auch Europa bleibt von der Politik des japanischen Konzerns nicht verschont: Ende 2019 erfuhr der deutsche Betriebsrat und damit auch die Belegschaft der tariflosen MUFG Bank Europe und der MUFG Europe Lease, dass das Management beabsichtigt, die Operationsabteilungen ihrer europäischen Niederlassungen in Madrid, Wien, Amsterdam und Düsseldorf in London zu zentralisieren. Die entsprechenden Arbeitseinheiten in Madrid und Wien waren schon geschlossen worden, zum Teil unter Einsatz von betriebsbedingten Kündigungen. Ein Großteil der  insgesamt rund 200 Arbeitsplätze in Düsseldorf könnte wegfallen.

Michael Bergau, Vorsitzender des Betriebsrats, erinnert sich: „Anfang 2020 haben wir uns dann in Anbetracht der bekannt limitierten betriebsverfassungsrechtlichen Mittel entschieden, ver.di als Partner zur sozialverträglichen Gestaltung potentieller Restrukturierungspläne mit ins Boot zu holen. Ich persönlich bin deshalb seit Januar 2020 Mitglied, zunächst zugegebenermaßen aus der Not geboren, mittlerweile mit tiefer Überzeugung.“

2020 haben wir uns entschieden, ver.di mit ins Boot zu holen. Ich persönlich bin deshalb Mitglied, zunächst aus der Not heraus, mittlerweile aus tiefer Überzeugung.

Michael Bergau, Vorsitzender des Betriebsrats bei der MUFG Bank

Bereits im Frühjahr 2020 organisierten sich die Düsseldorfer Beschäftigten und wählten eine Haustarifkommission. Kurz darauf brach die Pandemie auch in Deutschland aus, in Folge gab es den ersten Lockdown überhaupt. Mit Augenmaß forderten die ver.di-Mitglieder nun ein Moratorium für das Jahr 2020. Hierfür organisierten sie sich digital und trafen sich online zum Austausch. Mit Erfolg – ihre Forderung war erfolgreich und der Kündigungsausschluss bis Ende 2020 erreicht.

„Das war ein Teilerfolg“, sagt Frederik Werning, Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen. „Aufgrund der Coronakrise haben wir das Moratorium als Zwischenlösung angeboten und auf Tarifverhandlungen vorerst verzichtet. Was wir aber in Düsseldorf wollen, ist ein tariflich gesicherter Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2026.“

Doch das gestalte sich schwierig, berichtet Werning. Der Arbeitgeber gehe bisher nicht auf die Forderungen ein und mache keinerlei Zugeständnisse. Auch neue Gespräche lehne die Bank bislang ab.

„Eine starre Verweigerungshaltung“ nennt Bergau das Verhalten seines Arbeitgebers. „Wir arbeiten aber daran, den bisher nicht ernsthaft verhandlungswilligen Arbeitgeber zu einer Abkehr zu bewegen“, sagt der Betriebsrat. Neben dem fehlenden Verhandlungswillen kritisieren die Beschäftigten auch den mangelnden Informationsfluss. Was genau geplant sei, erfahre man nur „scheibchenweise“.

Die Gewerkschaft steigert indes den Druck auf den Arbeitgeber von Woche zu Woche. Mit angekündigten und zum Teil sogar unangekündigten Warnstreiks machen die Beschäftigten klar, dass ihre Forderungen in Düsseldorf nicht mehr zu ignorieren sind. Zuletzt am 3. und 4. Mai rief ver.di zu ganztägigen unangekündigten Warnstreiks auf. An beiden Tagen wurden dazu ebenfalls digitale Streikversammlungen organisiert, bei denen sich die Streikenden austauschen konnten. Selbst Beschäftigte im Homeoffice legten ihre Arbeit nieder.

Und auch jenseits der Streikmaßnahmen machen die Bankbeschäftigten sich nun bemerkbar: Mit einem Brief an das Generalkonsulat wolle man einen zweiten Weg eröffnen, wie die Forderungen an das japanische Management herangetragen werden können.

(Text: Julia Hoffmann)

Werden auch Sie ver.di-Mitglied und stärken Sie dadurch zusammen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen die Verhandlungsposition Ihrer Gewerkschaft!

Denn je mehr wir sind, umso besser können wir unsere gemeinsamen Forderungen durchsetzen!
Immer noch nicht Mitglied bei ver.di?

Jetzt aber los – zusammen für sichere Arbeitsplätze bei der MUFG Bank!


Ich will mehr Infos zu ver.di!

Mehr Infos für Beschäftigte der privaten und öffentlichen Banken:

Banken Gebäude
© chroma, Clipdealer.com